Aktuelle Nachrichen


Brennberg. (gf)

Beeindruckend war das Muttertagskonzert des Duo Concertante, dass die beiden Musiker Eduard Ablyakimov-Maier und Igor Kvashevic am Sonntag im Kloster Frauenzell gaben. Das Können des Duos entlohnte die wenigen, die sich trotz des regnerischen Wetters auf den Weg nach Frauenzell machten. Über das Duo Concertante konnte man im Vorfeld des Muttertagskonzerts nur wenig in Erfahrung bringen. Kein Wunder, denn das Duo gibt es erst seit kurzer Zeit, wie Eduard Ablyakimov-Maier bei der Begrüßung berichtete.


Anders wenn man nach den beiden Musikern suchte: AblyakimovMaier ist in der Region gut bekannt, ist er schließlich Musiklehrer an der Landkreismusikschule Cham und zudem Leiter der Falkensteiner Musikanten. Der Ruf des Akkordeonspielers Igor Kvashevic eilte dem Weißrussen bereits im Internet voraus und nach einem ersten klassischen Teil blitzten das Können und das Temperament von Kvashevic bei seinen Solostücken auf. Igor Kvashevic lebt seit 2014 im Raum egensburg und ist ebenso wie Ablyakimov-Maier Musiklehrer. Im Bibliothekssaal des Klosters Frauenzell entstand bei 20 Besuchern Privatkonzert-Atmosphäre.


Verpflichtet wurde das Duo Concertante als Ersatz für das abermals verhinderte Bio-Trio und spielte eine bunte Mischung von Vivaldi über Bach bis hin zu südamerikanischen Stücken im Gepäck. Dass die beiden Instrumente Querflöte und Akkordeon so gut harmonieren, überraschte ebenso wie das einfühlsame aber auch temperamentvolle Spiel und die Abstimmung der beiden. Ablyakimov-Maier zeigte sich als begabter Moderator und Erzähler, der zwischen den Stücken viel zu den beiden Künstlern, den Stücken und insbesondere zu den Müttern der Komponisten erzählte.


Kvashevichs Können blitzte immer wieder auf und die Zuhörer ließen sich auf die leidenschaftliche Darbietung ein. Der Applaus wollte nicht enden und auch die Zugaben nicht.

2023 von (Kommentare: 0)

Scharf waren am vergangenen Mittwoch nicht nur die Messer bei „Satire, Bier und Blasmusik beim Butz“. Vor ausverkauftem Saal las Norbert Neugirg mit scharfzüngigen Reimen der Lokalprominenz die Leviten. Der selbst ernannte Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell’n habe seine Kameraden für mehr Gage in die Geisterbahn auf der Maidult geschickt. Statt die „rußverschmierten Zahnluckerten“ seiner Kapelle begleiteten ihn die Tanngrindler Musikanten.

„Wer kurz sich fasst und wenig spricht, Schweiger heißt die Dame nicht“, kommentierte Frieder Roßkopf, Chef der Tanngrindler und Freund von Neugirg, die vorherige Ansprache von Landrätin Tanja Schweiger in „ihrem Wirtshaus“. Zum Auftakt durfte sie vor gut 200 Gästen den Bayerischen Defiliermarsch dirigieren.

„Was Besseres war nicht aufzutreiben“

Dann Auftritt Neugirg: „So sehe ich gewaschen aus.“ Er stimmte ein Hochlob auf das „himmelblaue“ Wiesent an, bis Roßkopf ihm wohl flüsterte, sie seien hier in Wörth. „Du allein bist der wahre Edelstein, ein Diamant und ein Opal, du bist Juwel vom Donautal…“ münzte er seine Reime sogleich um. Er hieß in überzogener Gendermanier „Mutternde“, „Metzgernde“, „Landratende“ und die „frischen und verblühten Rosen aus Wörth und seinen Randkolchosen“ willkommen. Und befeuerte den „Running Gag“ des Abends. Das beim Butz ausgeschenkte Jacobbier - welches die Gäste „dicht an dicht, die meisten über Sollgewicht“ betäube - spielten Neugirg und Roßkopf gegen das Zoiglbier aus der nördlichen Oberpfalz aus.

Kein gutes Haar ließen die beiden allerdings auch aneinander. „Was Besseres war nicht aufzutreiben als der Tanngrindler Haufen“, frotzelte Neugirg und Roßkopf kündigte sogleich an: „Norbert Neugirg der ist da, mit drei Stunden bla, bla, bla.“ Doch der stach gnadenlos in allerlei lokalpolitische Schmerzpunkte. Von der Kreistags-CSU, für die die Lösung aller Probleme die gelbe Tonne sei, über Bürgermeister und „Bauernführer“ Schütz, der doch als Held des Polderprotests in Bronze gegossen werden solle, bis hin zu Hubert Aiwanger, der die „Donauoberen“ mit dem Polder ersaufen wolle.

Von „Presssackstreckern“ und Hubert Aiwanger

Als sich der Satiriker auf den Lebensgefährten der Landrätin eingeschossen hatte, war sie gerade nicht im Saal. Neugirgs Tipp: „Schweiger könnt es richten, ließ sie Hubert doch verzichten.“ Nach diesem ersten „Derblecken“ gab es noch Abstecher in die weitere Wörther Umgebung: „In Pielenhofen, Weihern, Eitenzell wird’s das ganze Jahr nicht hell. In Ober-, Nieder-, Bogenroith wird’s erst übermorgen heut.“

Obwohl die Landrätin Neugirg gebeten hätte, mit den Ehrengästen pfleglich umzugehen, bekamen auch diese ihr Fett weg. Metzgermeister Anton Eschenwecker mit seinen „Aufschnittweibern“ entlarvte er als „Presssackstrecker“. „Er gibt sein Leben lang nicht preis, was er von seiner Streichwurst weiß.“ Rupert Heider, Besitzer eines „Energiesaftladens“, sei gekommen in der Hoffnung, hier werde Strom gebraucht. „Er hat nach eigenem Bekunden den Strom ja selbst erfunden.“

Landrätin zeigte ihr musikalisches Können

Den Brauereichef Jacob fragte Neugirg ganz unverblümt: „Was gefährdet Mensch und Tier? Blei, Arsen und Jacobbier.“ Der Altneihauser Kommandant trug im zweiten Teil des Abends „Ansichten und schlichte, nicht vernichtete Gedichte“, weitere Geschichten und Erlebnisse vor.

Zwischendurch gab es Stücke von den Tanngrindlern wie „Alte Kameraden“, „A Wunder“, „Mach ma Brotzeit“ oder den „Jäger aus Kurpfalz“ zu Ehren Aiwangers, über den „jede Sau weiß, wie er zielt“. Zugaberufe nach den ganzen Treffern unter die Gürtellinie quittierte Neugirg zunächst mit „Was wollen Sie denn noch für Ihre lumpigen 19 Euro?“. Dann gaben er als „schmächtiger Aushilfstrommler“, Landrätin Tanja Schweiger am Saxofon und die Tanngrindler Musikanten gerne eine Zugabe zum Besten, bei der sich der Saal von den Plätzen erhob. Das Gute an solch einem Abend sei schließlich, so Neugirg: „Es nimmt der Mensch Musik in Kauf, nur weil er weiß, s’ist irgendwann aus.“

[Text und Bild Donau-Post, Bettina Dums]

2023 von (Kommentare: 0)

Brennberg. Das Frühlingswetter hätte nicht besser ausgesucht werden können. Trotzdem kamen zum vierten Georgiritt am Sonntag nur halb so viele Pferdebesitzer mit ihren Rössern wie gewohnt.

2023 von (Kommentare: 0)

„Gschneizt und kampelt“ – oder auch mit normalem „Gwanda“ kamen die Gäste am Freitag zum ersten Dialektabend nach „Diafadol“. Das „Feierwehrhaisl“ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Von der bairischen Grammatik über Gedichte bis hin zur Musik hatte die Kulturbeauftragte Lena Schöberl ein kurzweiliges Programm eingefädelt. Ein Beitrag zur Dialektförderung, die im Wörther Kulturentwicklungsplan festgeschrieben ist.

„Schau ma mol, wos wird“, eröffnete sie den Abend und gab eine Einführung in die bairische Sprache, die man mit „i“ schreibt – im Gegensatz zum geographisch gemeinten „Bayern“. Als Dialekträume skizzierte sie das Südbairische in Garmisch, Tirol und Kärnten, daneben das Mittelbairische, das man beispielsweise am „Stui“ (Stuhl) oder der „Dankstei“ (Tankstelle) unserer niederbayerischen Nachbarn erkennt. Und das Nordbairische in der Oberpfalz, Mittel- und Oberfranken, wo man die gestürzten Diphthonge hört, also Doppellaute wie in „Bou“ (Bub) und „Brejf“ (Brief). Zur Verbreitung der verschiedenen Dialekte erklärte Schöberl: „Ein Fluss, Moor oder ein großer Wald waren natürliche Dialektgrenzen, die Leute sind dort halt nicht weitergekommen.“ So sei etwa die Donau eine solche Grenze gewesen.

Und was ist nun typisch bairisch? Eberhard Kranzmayer, der „österreichische Dialektpapst“, beschreibt Kennwörter, die man im ganzen bairischen Dialekt so höre, zum Beispiel „es“ und „enk“ (ihr/euch) oder den Fasching. Daneben gebe es noch gotische Lehnwörter, etwa die „Dult“ oder den „Pfinsta“ (Donnerstag). Und dann ist da noch das typisch bairische „a“: Dumpf wie bei der „Katz“ oder hell wie in „Katzerl“.

Schließlich machte Lena Schöberl mit den Zuhörern noch einen Abstecher in die Grammatik. Von den Fällen werde der Genitiv auf besondere Weise gebildet: „de Hosn vom Voda“ oder „an Voda sei Hosn“ (Vaters Hose). „Wir haben vier statt sechs Zeiten, die erste Vergangenheit gibt’s im Bairischen nicht.“ Als bairischer Dialektsprecher meinte man eben nicht, sondern „ma hat halt gmoant“. Beim Konjunktiv, bei dem sich mancher während der Schulzeit womöglich sicher war, „koan Konjunktiv werd i mein Lebda nia ned braucha“, waren die Zuhörer in Tiefenthal alle einverstanden mit den bairischen Konjunktiv-Hilfsverben „dad“, „hätt“ und „waar“.

Nach diesem kurzen Dialekt-Unterricht berichtete Schöberl aus ihrer eigenen Erfahrung als Lehrerin über den Status des Bairischen in der Schule. Im Lehrplan werde sogar mehr Dialekt gefordert. „Das ist aber noch nicht bei allen angekommen“, verwies sie mit einem Wink in Richtung mancher Kollegen und Schulleiter, die den Dialekt gar als „Zumutung“ bezeichneten. Immerhin hätten die Frage „Sprechen Sie Dialekt?“ noch 72 Prozent in Bayern mit ja beantwortet.

Der Dietl Kare spielte anschließend zur Pause zünftig mit seiner „Quetschn“ (Akkordeon) auf, um zum zweiten Teil des Abends überzuleiten. Bernhard Lohmeier trug spontan das romantisch angehauchte Gedicht „Donaubatzerln“ vor, das ihn an seine Kindheit erinnere, und Johann Fenster gab weitere, ganz humorvolle Gedichte von Josef Feller zum Besten. Der Mundartdichter, Buchhändler und Verleger war gebürtiger Wörther, lebte später in Chemnitz und ist noch heute Namensgeber für die Straße zwischen dem Gasthof Geier und der „Rutschn“. Eine Uraufführung folgte mit der „Diafadola Arie“ (Tiefenthaler Arie) vom Dielt Done mit der eingängigen Refrainzeile „Ja wir san Diafadola, des solln alle segn, wir liam alle Leit, de all weil ham a Freid.“

Alle Anwesenden waren schließlich bei zwei Runden „Woaßt as“ gefordert: Gemeinsam wurden allerlei bairische Ausdrücke zusammengetragen, die man heute mal mehr, aber oftmals auch immer weniger hört. Hier und da wurde gerätselt, wer oder was denn die „Wam“, der „Wischbam“, die „Umhouderer“, der „Bifing“ oder die „Nasch“ seien und wann man „arschling“, „säh“ oder „sched“ sagt. Sicher ist jedenfalls, dass der erste Dialektabend keinesfalls „lusert“, sondern eine „Gaudi“ für alle Anwesenden war.

[Text und Bild: Bettina Dums, Donau-Post]

2023 von (Kommentare: 0)

Das Gasthaus Liebl wurde am Samstagabend in ein Irish Pub verwandelt, wofür das Duo Bangers & Mash mit seinen irischen Songs verantwortlich war. Kein Platz war mehr frei in der Gaststube und im Nebenraum, das Ambiente und die Ankündigung des geselligen Abends zog etliche Besucher aus nah und fern an.

Den Arbeitskreis Kultur mit Sprecher Eduard Ebenbeck freute es, dass die Veranstaltung gut angenommen wurde. Zur Kultur der Irish Pubs gehören Musik und Kommunikation, die für die Pub-Kultur einzigartige Wohlfühlatmosphäre konnte erzeugt werden. Das Pup-Duo Bangers & Mash bestehend aus Max Leo und Benedict Kutzer führten dabei souverän durch den Abend. Die irische Volksmusikband aus Regensburg spielten Songs aus Irland und Schottland. Bei einigen Stücken wirkte Marion Weickl als Gastmusikerin mit.

[Text und Bild Sandra Meilinger, Donau-Post]

2023 von (Kommentare: 0)

Gestern haben sich die Verantwortlichen von Donau.Wald.Kultur getroffen.

Bei dieser Gelegenheit haben sie Wilma Rapf-Karikari und Isabella Binder aus ihrem Kreis verabschiedet. Weitere Themen waren:
- 2024 soll es endlich wieder ein Brettl geben. Dieses Mal in Wörth
- Alte Hausnamen sollen vor dem Verschwinden bewahrt werden und es soll erforscht werden, wie sie entstanden sind. Offen ist noch, ob das Projekt in den vier Donau.Wald.Kultur-Gemeinden oder gleich in allen ILE-Gemeinden umgesetzt wird
- 2024 soll ein Abend veranstaltet werden, bei dem bairische Schriftsteller und bairische Musik geboten wird. Nein, kein bunter Abend und auch kein Heimatabend!

2023 von (Kommentare: 0)

2023 von (Kommentare: 0)

Klaus Schwarzfischer las im Bürgersaal aus „Waidler, Wölfe, Sensationen“

Wie viele echte Waidler werden bei der Lesung „Wölfe, Waidler, Sensationen“ am Sonntagabend im Bürgersaal wohl im Publikum gesessen sein ? Das ist schwer zu sagen, wenn man dem Autor Klaus Schwarzfischer glaubt. Ihm zufolge existieren nämlich nicht einmal Beweise, dass es überhaupt Waidler gibt.

Indizien, ja, die gibt es. Aber ob der Mann in Feuerwehruniform, der von seinem E-Bike halb begraben neben der Straße liegt und keinen verständlichen Satz herausbringt, ein Waidler ist ? Es könnte sich ebenso gut um einen Touristen handeln, der sich zur Tarnung umgezogen hat. Wenn aber Waidler existieren, dann lässt sich laut Schwarzfischer ganz genau sagen, seit wann: „Den Waidler gibt es seit drei Tagen nach dem Nichts. Denn dann schuf Gott die Bäume.“

Ohne Bäume geht es einfach nicht

Die Bäume tauchen in Schwarzfischers Lesung an diesem Abend immer wieder auf. Beispielsweise analysiert er den Text von „Mia san vom Woid dahoam“, nachdem er ein paar Takte mitgesungen und ihn dann vorgelesen hat. In dem Lied werde die Schönheit von Frauen danach bemessen, wie sehr deren Körperbau einem Nadelbaum ähnle, also „tonnen- bis kegelförmig“ – bestenfalls ungewöhnlicher Geschmack.

Selbst auf die Fußballplätze hätten es die Bäume in gewisser Weise geschafft, nämlich in die Fußballersprache. Je weiter man in seiner Jugend in den Wald hineingekommen sei, desto häufiger sei beim Fußball das Wort „hauen“ gefallen. Der Fan, der einen Spieler auffordert, einem Gegner den Haxen abzuhauen, übertrage seine Arbeit als Holzfäller auf das Spiel: Der Gegner ist ein Baum, den es umzuhauen gilt. Nur einen aber, nicht die ganze gegnerische Mannschaft. Denn stehen keine Bäume mehr, ist der Holzfäller arbeitslos.

Zwischen die Vorlesestücke baut Schwarzfischer Lieder ein, gern mit Filmen kombiniert. Manchmal lässt er den Film auch für sich selbst stehen, wie etwa Ausschnitte aus Lisa Eders „Der Wilde Wald“. Dass man den Wald nicht nur mit Wohlfühlmusik wie dem erwähnten „Mia san vom Woid dahoam“ in Verbindung bringen kann, zeigt Schwarzfischer mit dem Gangsta-Rap des Räubers Michael Heigl.

Vor dem Sprechgesang widmet sich Schwarzfischer noch der Sprachenkunde. Der Waidler – mal angenommen, es gibt ihn – spreche praktisch nicht, sagt Schwarzfischer. Das liege an seinem Selbstverständnis. „Der Waidler weiß, was er zu tun hat, warum drüber reden ?“ Ehepaare hätten jahrzehntelang ohne Worte und dennoch erfolgreich, vielleicht sogar glücklich, zusammengelebt. Dass sich an diesem Abend Waidler im Publikum befinden, ist wie gesagt schwer zu beweisen. Eins steht aber fest. Das Publikum weiß, was zu tun ist, wenn einem der Abend gefallen hat – nämlich kräftig applaudieren.

[Text Maximilian Eibl, Donau-Post; Foto Johann Festner]

2023 von (Kommentare: 0)