Mittelalterband Zwielicht trat beim Kulturwochenende auf der Burg auf

von Gabriele Hollschwandner

Nixen und ein schwarzer Engel

Artikel von Gerlinde Fink – 06.08.2025 – Donau Post

Brennberg. (gf) Märchen, hintergründiges Theater und ein Konzert der Mittelalterband Zwielicht haben am Wochenende an die 300 Besucher auf die Burg gelockt. Das Kulturwochenende bot verschiedenste Formen von Kultur von tiefgründigen und einfühlsamen Theateraufführungen, bis hin zum lebensfrohen und mitreißenden Konzerterlebnis.  Der zweite Abend des Kulturwochenendes war ganz der Musik verschrieben.
Denkt man bei „Zwielicht“ an den Thriller mit Richard Gere und Edward Norton so liegt man ganz verkehrt: Mit Zwielicht gastierte eine preisgekrönte und deutschlandweit bekannte Mittelalter-Rock-Band auf der Burg. Die Band wurde 2007 gegründet und brachte seither einige Alben mit durchweg selbst geschriebenen Liedern hervor. 2008 war Zwielicht bereits mit Fiddler’s Green auf Tour.
Ein Jahr später war sie Vorgruppe der Band Schandmaul auf der Anderswelt-Tour und gewann im selben Jahr den Festival-Mediaval-Award in Selb, wodurch sie einen Plattenvertrag bekam. Zwielicht konnten sich dabei gegen namhafte Gruppen wie Ingrimm, Ignis Fatuu und Arundo durchsetzen.
Zwischen Dunkelheit und heller Lebensfreude Mittelalterliche Instrumente tragen den Musikstil von Zwielicht. Dieser hat, passend zum Namen der Band, eine gewisse dämmrige Stimmung, gepaart mit heller Lebensfreude.
Die eingängigen Melodien und die deutschen Texte verführten das Publikum sofort zum Mitsingen und Mittanzen, sodass von Beginn an beim Konzert eine herrliche, fast ausgelassene Stimmung herrschte
Die Inhalte der Songs reichten dabei von Bierpanschern über ungerechte Verträge und viel Durst bis hin zu Männerfantasien mit dem Stück „Die Nixen“. Anders als gedacht ließ sich zu diesem Song ausgerechnet die einzige Musikerin Regina Laxgang dazu von den Textzeilen des Gedichts von Heinrich Heine inspirieren und schrieb diesen Song. Viel Applaus erhielt auch der Song „Schwarzer Engel“. Christof Uhlmann erwies sich zudem als humorvoller Moderator zwischen den Songs. Lob und Anerkennung zollte er dem Kulturausschuss für dessen Mut: „Es ist toll, dass so eine Veranstaltung auch in einer doch recht kleinen Gemeinde stattfinden kann.“ Die Anwesenden quittierten dies mit Applaus.
Nach gut eineinhalb Stunden hatten die Fans, die aus Nah und Fern gekommen waren, noch lange nicht genug und forderten unaufhaltsam eine Zugabe. Neben den herausragenden Musikern mit den vielen Instrumenten hebt sich insbesondere auch die Vielstimmigkeit der Band ab und Leadsänger Oliver Fischer überzeugt mit seiner sanften und doch kraftvollen Stimme. Regina Laxgang singt nicht nur und macht Stimmung mit ihrer langen blonden Mähne, sondern beherrscht auch die Harfe bestens.
Begeistert sind die vielen Zuhörer natürlich vom Lokalmatador Christof Uhlmann, der zusammen mit Benedikt Dreher an der Flöte im Wechsel mit dem Fagott mächtig Stimmung auf seiner Geige macht. Für manche Gitarrensoli darf dann auch Roland Huber in den Vordergrund treten und beim Schlagzeugsolo gehen schon mal alle Musiker in die Knie, um Benjamin Roll in den Mittelpunkt zu hieven.
Einzig der Bassist Alexander Gotthardt, der zusammen mit dem Schlagzeug für den Grundbeat und Groove sorgte, darf erst nach fast zweistündigem Konzert auch ins Scheinwerferlicht, was natürlich nur der kleinen Bühne im Burgstadel geschuldet war. Der anhaltende Applaus galt aber allen sieben Musikern.

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