Donau Post | 29.04.2015 – Bericht und Foto von Gerlinde Fink
80 Reiter und zwei Kutschen beim Georgiritt
Gelungene Premiere der Pferdewallfahrt zur Brennberger Burg am Sonntag
Die Burg Brennberg bot eine zauberhafte Kulisse für den ersten Brennberger Georgiritt.
Brennberg. (gf) Der erste Brennberger Georgiritt war ein voller Erfolg. Über 80 Reiter samt Ross waren gekommen, und in der Zuschauerschar waren es mindestens doppelt soviel. Selbst der Himmel strahlte, obgleich das Wetter eigentlich gar keine so guten Prognosen bereithielt. Eine rund herum gelungene Veranstaltung, die einmal mehr die Tatkraft des Burgdörfchens unter Beweis stellte.
Die Aufregung war groß am Sonntagvormittag beim Kulturausschuss, insbesondere aber bei der Ideengeberin Andrea Haberl. Sie hatte in der Woche zuvor ein mächtiges Arbeitspensum: Brote backen, die den Pferden nebst Schleiferl für die Reiter überreicht wurden und Kuchen für die Gäste bereitete die Brennbergerin ebenso vor, die sich riesig auf den Georgiritt freute und hierfür kräftig die Werbetrommel unter den Pferdefreunden rührte.
Einheimische und Besucher waren sprachlos
Ob nun auch Reiter samt Ross kommen würden und ob auch ausreichend Zuschauer sich das Spektakel ansehen werden? Die Bedenken waren alle grundlos, denn was auch immer die Brennberger anpacken, offensichtlich gelingt alles. Über die großartige Resonanz von über 80 Reitern samt zweier Kutschen waren nicht nur die Einheimischen sprachlos, sondern staunten auch die Besucher. Eine tolle Veranstaltung, nicht nur für Pferdenarren, sondern wirklich für die ganze Gemeinde und alle Gäste, die reichlich gekommen waren.
Für Andrea Haberl ging damit ein Traum in Erfüllung. Und so führte sie die Pferdewallfahrt am Sonntag, dem Namenstag des Heiligen Georg, unter den Klängen der Florianikapelle und mit ihren beiden Begleitern aus Herrnthann auf der weißen Schimmelstute „Coco“ vom neuen Sportplatz über die Johannistraße und Reimarstraße über den Hofbergweg rauf zur Burg. Dort feierte währenddessen Pfarrer Jürgen Lehnen zusammen mit Diakon Johann Emmerl und 150 Gästen den Sonntagsgottesdienst im Burgstadl. Den Gottesdienst umrahmten Marco Schwinger am Keyboard, Karl-Heinz Schwinger an der E-Gitarre, Roman Schwinger mit Trompete und Keyboard sowie Andreas Haimerl am Akkordeon.
Bürgermeisterin sieht ihren Platz auf festem Boden
Bürgermeisterin Irmgard Sauerer übernahm nach dem Gottesdienst das Zepter und bat die Besucher, den Burghof für die Pferde frei zuhalten. Ihr Stellvertreter Franz Löffl hatte das Vergnügen, der Pferdewallfahrt als Teilnehmer beizuwohnen. „Schließlich hat jeder seinen Platz“, betonte die engagierte Bürgermeisterin, die ihren mehr auf dem Boden und in der Kirche als Lektor, als auf einer Kutsche sah.
Die Besucher und Gäste staunten nicht schlecht, als der Reiterzug in den Burghof gar nicht mehr enden wollte. Pfarrer Lehnen hatte mit der Ministrantenschar und Diakon Emmerl bereits den Bergfried erklommen und bestaunte von dort die hereinreitenden Pferde, denen er anschließend den Segen erteilte.
Zwar war ursprünglich geplant, dass die Pferde zum Segen am Pfarrer vorbeireiten, doch aufgrund der überaus großen Resonanz wurde kurzfristig umdisponiert. Nachdem Diakon Johann Emmerl das eigens von Lothar Haberl angefertigte Holzkreuz gesegnet hatte, machte sich Pfarrer Jürgen Lehnen auf ins Getümmel und segnete Ross und Reiter mit Weihwasser. Die Bürgermeisterin verteilte dann höchstpersönlich die Erinnerungsschleifen in den Farben des Brennberger Wappens und überwand dabei ihren allzu großen Respekt vor den großen Pferden. Luzia Löffl verteilte das gesegnete Brot an die Pferde.
Die Besucher bestaunten die vielen Pferde, genossen die Kulisse auf der Burg und labten sich beim Mittagessen, das die Gastwirtfamilie Wagner lieferte. Kuchen und „Trans-Fair“-Kaffee wurden überdies angeboten und gingen wegen des großen Andrangs schnell zur Neige. Gottseidank, so die Verantwortlichen anschließend, ist auch alles gut gegangen und die Pferde machten das Spektakel gutmütig mit. Auch ein kleiner „Zwischenfall“ bei der Ankunft der Pferde verlief glimpflicher als erwartet und der Krankenwagen konnte wieder ohne Patienten abfahren.
Georgskapelle war erstmals zu besichtigen
Der Name des Georgiritts war übrigens dem Zusammenhang geschuldet, dass auf der Burg Brennberg früher die Georgskapelle stand. Heute sind nur noch die Überreste zu bestaunen, die auf dem Privatgrund der Familie Böck stehen. Ortsheimatpfleger Robert Böck hatte die Fundamente freigelegt und am Sonntag als weiteren Programmpunkt eine Besichtigung ermöglicht. Der Ansturm war groß und der Ortsheimatpfleger beantwortete geduldig die Fragen der immer weiter ankommenden Besucher.