Lieder vom Irrsinn des Alltags
Musikkabarettist „Da Ebner“ überzeugte mit neuem Programm „Platzhirsch“
Aumbach. (sat)
Eine Bühne, eine Gitarre und eine Mundharmonika,
mehr braucht er nicht, um einen Abend mit guter Unterhaltung zu füllen.
Bereits zur zweiten Runde gastierte Patrick Ebner aus Straubing,
bekannt als „Da Ebner“, in Aumbach beim „Jagawirt“. Im Rahmen
der Veranstaltungsreihe Donau.Wald.Kultur, einer interkommunalen
Kulturinitiative, präsentierte der Musikkabarettist bei ausverkauftem
Haus sein neues Programm „Platzhirsch“. Erlebnisse und Situationen aus dem Alltag,
erzählt und analysiert auf humorvolle Art und Weise, manchmal etwas
derb, dennoch im Bereich des Vertretbaren, waren Programm.
Es dauerte nicht lange, dann war das Eis zwischen Künstler und Publikum gebrochen.
In entspannter Atmosphäre berichtete der junge Musikkabarettist über die Nöte eines
Künstlers, für dessen Konzert gerade mal acht Karten verkauft wurden. Doch in der heutigen Zeit
sei das alles kein Problem. Seine Lösung: „Man kann auch Publikum kaufen. Amazon hod ois.
Und beim Schlagwort Publikümer (Mehrzahl von Publikum) und Bayern kimmt a ganze Seiten.
Und dass bei so am Hunderter-Packl Publikümer scho amoi oana hi ist, des passiert. Is ja
auch im Betreff scho der Hinweis ‚Kann Spuren von Franken enthalten‘, gestanden...“.
„Da Ebner“ erzählte von seiner Schulzeit, vom Schulzeittrauma eines Viertklässlers,
von Lehrern, die ihn bestraft haben und jetzt Eintritt bezahlen, um ihn hören zu dürfen,
sowie über seine Liebe zum Zwiefe und zum Rade. Etwas verhängnisvoll, die Geschichte
vom Erwerb eines Papageis, dessen Vorbesitzer ein Bordell hatte und der beim Einzug
bei seiner neuen Familie den Vater mit „Servus Kare“ begrüßte.
Seinen großen Traum „I war hold gern a Rock´n´Roller“, begründete er mit:
„Frauen in der ersten Reih, de an Busn zeigen, des is des, wos an Kabarettisten
fehlt“.
Blondinen-Witze, Geschichten vom Junggesellenabschied, Volksfest, von der Kuh
Betty und der Verwechslung mit einem Stier und vieles mehr holte der Künstler,
eine Mischung aus Fredl Fesl und Hans Söllner, aus seiner scheinbar unendlich ergiebigen
Schublade.
Mit seinem niederbayerischen Dialekt, einer angenehmen Stimme und seinen selbst geschriebenen
Liedern über den Irrsinn des Alltags hatte „Da Ebner“ ohne viel Klimbim sowohl die jungen als auch
Die älteren Zuhörer bis zur letzten Minute auf seiner Seite. Mit viel Applaus bedankte sich das Publikum
beim Künstler aus Niederbayern und erst nach etlichen Zugaben konnte er die Scheinwerfer ausknipsen
und sich zum Publikum gesellen.
Straubinger Tagblatt / Donau Post vom 23.02.2016