Aktuelle Nachrichen

„Kathrein stellt den Tanz ein“ – diese Tradition haben gut 30 Paare zum Leben erweckt und sich am Samstagabend im Gasthof Geier zum Tanzen getroffen.

„Da wir unser Programm mehr auf Heimat und Tradition umstellen wollen, entschlossen wir uns, diese ausgestorbene Tradition wiederzubeleben“, sagte Johann Festner vom Ausrichter Kultur in Wörth (KiW) und hob in diesem Zusammenhang die Kulturbeauftragte Lena Schöberl hervor. 75 Personen haben sich im Vorfeld für diese KiW-Premiere angemeldet. Und das tanzfreudige Publikum ließ nicht lange auf sich warten: Schon bei der ersten Runde war die Tanzfläche mit rund 15 Paaren gut gefüllt. Polka, Walzer oder Boarischer waren dabei nur einige Gattungen, mit denen die Gruppe Wirtshausmuse um Franz Wagner, Markus Schnagl, Franz Härtl, Reinhold Koller und Bernhard Wolf die Tänzer durch den Abend begleitete. Auch in den nächsten Jahren wolle er diese Tradition des Volkstanzes im Programmkalender von KiW weiterleben lassen, sagte Festner.Der volkstümliche Brauch geht laut Festner auf den Gedenktag der heiligen Katharina von Alexandrien zurück, der traditionell der letzte Festtag vor der stillen Adventszeit war. Dies feierte man mit einem Tanzabend am letzten Samstag vor dem 25. November.

[Text: Simon Rothfischer, Donau-Post]

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Von Country bis Rock


Die Band Rock’n Rodeo spielte am Samstag auf der Burg Brennberg


Brennberg. (gf) Mit annähernd 200 Gästen hat die Band Rock‘n Rodeo eine Party auf Burg Brennberg gefeiert. Von Country- bis zu Rockklassikern, aber auch neueren Hits, hatten sie alles im Gepäck für die drei Stunden Programm. Die Helfer des Kulturausschusses sowie die Kerscher-Brüder stellten Essen und Getränke bereit.
Aus allen Richtungen kamen die Gäste beim Countryabend am Samstag auf Burg Brennberg. Das Wetter hielt, auch wenn der Wind auffrischte. Die Frontfrau von Rock‘n Rodeo, Maggie Horn, verstand es von Beginn an, die Gäste zum Mitmachen zu animieren. Später füllte sich auch der Raum vor der Bühne mit vielen tanzfreudigen Gästen.

Mehr Publikum erwartet


Es war alles angerichtet für einen Konzertabend im Ambiente der Burgruine, doch hatte man mit mehr Publikum gerechnet. So fiel das Fazit von Bürgermeisterin Irmgard Sauerer zwar zufrieden aber nicht überwältigend aus. „Viele der Gäste kamen von außerhalb. Manchen warteten sogar zwei Stunden bis zum Beginn. Warum es die Gemeindebürger nicht mehr ansprach, darauf habe ich auch keine Antwort. Zumal das Musikrepertoire für alle Richtungen etwas bot und die Band ja auch in Brennberg keine unbekannte ist.“ Nicht nur, dass der Schlagzeuger ein echter Brennberger ist, sondern auch beim Countryfest in Bibersbach gastierte die Band bereits und wäre auch Hauptact beim Stammtischfest in Bruckbach gewesen – wäre nicht Corona dazwischen gekommen. Die Gäste, die da waren, zeigten sich jedenfalls begeistert. Auch viele der Hochzeitsgäste der nachmittäglichen Veranstaltung blieben noch sitzen und verbrachten den Abend dort.

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Am gestrigen Freitag hat KiW zusammen mit Planwerk die Ausstellung Hand-Werk eröffnet. Am Fußweg zwischen Leoheimweg und Pfarrheim sind kunstvoll gestaltete Bilder von Wörther bzw,. in Wörth arbeitenden Handwerkern zu sehen.

In Anwesenheit vieler Gäste und Interessierter sprach die Wörther Kulturbeauftragte Lena Schöberl einleitend über die Intention der Ausstellung, die Leistungen des Handwerks zu würdigen. Anschließend schilderte der Fotograf Hans Eigenstetter die Entstehung der Bilder.  Um auch die "Schattenseiten" des Handwerkerdaseins aufzuzeigen, lasen dann Ludwig Eiglmeier und Johann Festner den schon sprichwörtlich gewordenen Text "Buchbinder Wanninger" von Karl Valentin. Danach erklärte Bürgermeister Josef Schütz die Ausstellung für eröffnet.

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Ganz nah dran
Inszenierung wie zu Shakespeares Zeiten


Brennberg. (gf) Von „herausragend“ bis „ungewöhnlich“ reichte das Fazit der etwa 200 Zuschauer, die den Theaterabend am vergangenen Freitag auf Burg Brennberg besucht haben. Eins war ihnen allen gleich: pure Begeisterung von „Hamlet“ und vom Theaterensemble. Das Theater der Jugend aus Burghausen gab wie zu William Shakespeares Zeiten damals den „Hamlet“ als Wandertheater hautnah am Publikum.

So ungewöhnlich die Neuinszenierung auch war, so sehr zogen die Schauspieler das Publikum in ihren Bann. Die wohl gut 30 Rollen wurden von sieben Akteuren dargestellt und das Publikum konnte mitverfolgen, wie sich die Schauspieler in die nächste Figur verwandelten.

Bereits am Nachmittag waren zum Kindertheater 125 Gäste gekommen.

Möglich machte diese besondere Theateraufführung das Amt für Ländliche Entwicklung und der Zusammenschluss der zehn Kommunen in die ILE Vorderer Bayerischer Wald. Denn nur ILE-Gebiete konnten sich für die „Land.Gemeinsam.Gestalten-Tour“ bewerben und die ILE Vorderer Bayerischer Wald wurde mit dem Spielort Burg Brennberg für die ganze Region ausgewählt. Die Tour soll das Engagement der Menschen vor Ort würdigen, die sich einbringen und das Land voranbringen.

Theaterverbot verdrängte Schauspieler aufs Land Letztlich bringt sie auch das Theater dorthin zurück, wo es um 1640 bereits zu Hause war: In die Dörfer Süddeutschlands, sagt der Regisseur Mario Eick, der auch der Gründer des Theaters ist. Denn in England gab es ab 1642 ein striktes Theaterverbot. Spiellizenzen waren nur in Süddeutschland zu bekommen. Und so tingelten die großartigsten Literaten von Ort zu Ort und brachten den Menschen in den Dörfern die besten Stücke dar, während in den Städten Flaute herrschte.

Am Freitag gab das Ensemble rund um Mario Eick „Die Heinzelmännchen“ am Nachmittag zum Besten und am Abend das wohl berühmteste Theaterstück, den „Hamlet“. Dabei sei „Hamlet“ nicht nur ein Stück, sondern drei in einem, sagte der Regisseur: Politthriller, Psychodrama und Familientragödie. Besonders die Parallelen zu heute, Pandemie, Zeit der Populisten und Klimakrise im damaligen England des 17. Jahrhunderts, boten viel Spielraum für die neue Inszenierung. „Etwas ist faul im Staate Dänemark“ könnte man auch auf heute übersetzen. Generell spielte Eick mit den Parallelen, in dem die Schauspieler – wie damals bei den Wandertheatern – Kostüme direkt vor dem Publikum wechselten und damit auch die Rolle, in die sie hineinschlüpften. Und nicht nur die Rollenkostüme, sondern auch die mittelalterliche Kleidung wechselten mit aktueller Abendkleidung.

Über 400 Jahre alt und immer noch aktuell Über 400 Jahre ist Shakespeares Tragödie „Hamlet“ alt. Und doch gibt sie eine Blaupause zu aktueller Weltlage und von sozialen Medien geprägtem Realitätsempfinden ab. Auf der Suche nach seinem eigenen Weg stellt der jugendliche Hamlet, dargestellt von Rosalie Schlagheck, die Gesellschaft auf den Kopf und hält ihr einen Spiegel vor. Ebenso brillant der Bösewicht Claudius, verkörpert von Oliver Vilzman, der nachmittags noch als tollpatschiger Student Plinzkopf durch die Kinder tobte. „Hamlet, das sind wir alle und tief in uns wissen wir, es wird zwangsläufig in einer Katastrophe enden. Dennoch handeln wir nicht und täuschen stattdessen einen Wahnsinn vor, dem wir am Ende selbst verfallen“, sagte Eick. Die einzige relevante Frage laute also für uns alle nicht nur: „Sein oder Nichtsein? Sondern Handeln oder Nichthandeln!“ In den weiteren Rollen waren Claudia Roick als Ophelia, Güldenstern und Fortinbras zu sehen, Werner Schwarz verkörperte Polonius, den Geist des gestorbenen Hamlet und den Totengräber, Antje Hohbucher die Gemahlin Gertrud und Bernardo, Anna März den Horatio und Rosenkranz, Alexander Plasser Ophelias Bruder Laertes, den Schauspieler und Totengräber. Anna Grude war an der Technik sowie als Regieassistenz und nachmittags bei den Heinzelmännchen zu sehen, wie auch der Regisseur selbst. Die Geschäftsführerin des Theaters ist Simone Sommer, die sich als Kostümbildnerin um die detailgenaue Ausstattung kümmert. Das Lob des Ensembles über den Schauspielort „Heute zu Gast an einem wahnsinnig schönen Spielort in Brennberg in der Oberpfalz, ein Ort, den man live gesehen und erlebt haben sollte“, freute die ILE-Vorsitzende Irmgard Sauerer als Gastgeberin natürlich sehr.

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Brennberg. (gf)

Beeindruckend war das Muttertagskonzert des Duo Concertante, dass die beiden Musiker Eduard Ablyakimov-Maier und Igor Kvashevic am Sonntag im Kloster Frauenzell gaben. Das Können des Duos entlohnte die wenigen, die sich trotz des regnerischen Wetters auf den Weg nach Frauenzell machten. Über das Duo Concertante konnte man im Vorfeld des Muttertagskonzerts nur wenig in Erfahrung bringen. Kein Wunder, denn das Duo gibt es erst seit kurzer Zeit, wie Eduard Ablyakimov-Maier bei der Begrüßung berichtete.


Anders wenn man nach den beiden Musikern suchte: AblyakimovMaier ist in der Region gut bekannt, ist er schließlich Musiklehrer an der Landkreismusikschule Cham und zudem Leiter der Falkensteiner Musikanten. Der Ruf des Akkordeonspielers Igor Kvashevic eilte dem Weißrussen bereits im Internet voraus und nach einem ersten klassischen Teil blitzten das Können und das Temperament von Kvashevic bei seinen Solostücken auf. Igor Kvashevic lebt seit 2014 im Raum egensburg und ist ebenso wie Ablyakimov-Maier Musiklehrer. Im Bibliothekssaal des Klosters Frauenzell entstand bei 20 Besuchern Privatkonzert-Atmosphäre.


Verpflichtet wurde das Duo Concertante als Ersatz für das abermals verhinderte Bio-Trio und spielte eine bunte Mischung von Vivaldi über Bach bis hin zu südamerikanischen Stücken im Gepäck. Dass die beiden Instrumente Querflöte und Akkordeon so gut harmonieren, überraschte ebenso wie das einfühlsame aber auch temperamentvolle Spiel und die Abstimmung der beiden. Ablyakimov-Maier zeigte sich als begabter Moderator und Erzähler, der zwischen den Stücken viel zu den beiden Künstlern, den Stücken und insbesondere zu den Müttern der Komponisten erzählte.


Kvashevichs Können blitzte immer wieder auf und die Zuhörer ließen sich auf die leidenschaftliche Darbietung ein. Der Applaus wollte nicht enden und auch die Zugaben nicht.

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Scharf waren am vergangenen Mittwoch nicht nur die Messer bei „Satire, Bier und Blasmusik beim Butz“. Vor ausverkauftem Saal las Norbert Neugirg mit scharfzüngigen Reimen der Lokalprominenz die Leviten. Der selbst ernannte Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell’n habe seine Kameraden für mehr Gage in die Geisterbahn auf der Maidult geschickt. Statt die „rußverschmierten Zahnluckerten“ seiner Kapelle begleiteten ihn die Tanngrindler Musikanten.

„Wer kurz sich fasst und wenig spricht, Schweiger heißt die Dame nicht“, kommentierte Frieder Roßkopf, Chef der Tanngrindler und Freund von Neugirg, die vorherige Ansprache von Landrätin Tanja Schweiger in „ihrem Wirtshaus“. Zum Auftakt durfte sie vor gut 200 Gästen den Bayerischen Defiliermarsch dirigieren.

„Was Besseres war nicht aufzutreiben“

Dann Auftritt Neugirg: „So sehe ich gewaschen aus.“ Er stimmte ein Hochlob auf das „himmelblaue“ Wiesent an, bis Roßkopf ihm wohl flüsterte, sie seien hier in Wörth. „Du allein bist der wahre Edelstein, ein Diamant und ein Opal, du bist Juwel vom Donautal…“ münzte er seine Reime sogleich um. Er hieß in überzogener Gendermanier „Mutternde“, „Metzgernde“, „Landratende“ und die „frischen und verblühten Rosen aus Wörth und seinen Randkolchosen“ willkommen. Und befeuerte den „Running Gag“ des Abends. Das beim Butz ausgeschenkte Jacobbier - welches die Gäste „dicht an dicht, die meisten über Sollgewicht“ betäube - spielten Neugirg und Roßkopf gegen das Zoiglbier aus der nördlichen Oberpfalz aus.

Kein gutes Haar ließen die beiden allerdings auch aneinander. „Was Besseres war nicht aufzutreiben als der Tanngrindler Haufen“, frotzelte Neugirg und Roßkopf kündigte sogleich an: „Norbert Neugirg der ist da, mit drei Stunden bla, bla, bla.“ Doch der stach gnadenlos in allerlei lokalpolitische Schmerzpunkte. Von der Kreistags-CSU, für die die Lösung aller Probleme die gelbe Tonne sei, über Bürgermeister und „Bauernführer“ Schütz, der doch als Held des Polderprotests in Bronze gegossen werden solle, bis hin zu Hubert Aiwanger, der die „Donauoberen“ mit dem Polder ersaufen wolle.

Von „Presssackstreckern“ und Hubert Aiwanger

Als sich der Satiriker auf den Lebensgefährten der Landrätin eingeschossen hatte, war sie gerade nicht im Saal. Neugirgs Tipp: „Schweiger könnt es richten, ließ sie Hubert doch verzichten.“ Nach diesem ersten „Derblecken“ gab es noch Abstecher in die weitere Wörther Umgebung: „In Pielenhofen, Weihern, Eitenzell wird’s das ganze Jahr nicht hell. In Ober-, Nieder-, Bogenroith wird’s erst übermorgen heut.“

Obwohl die Landrätin Neugirg gebeten hätte, mit den Ehrengästen pfleglich umzugehen, bekamen auch diese ihr Fett weg. Metzgermeister Anton Eschenwecker mit seinen „Aufschnittweibern“ entlarvte er als „Presssackstrecker“. „Er gibt sein Leben lang nicht preis, was er von seiner Streichwurst weiß.“ Rupert Heider, Besitzer eines „Energiesaftladens“, sei gekommen in der Hoffnung, hier werde Strom gebraucht. „Er hat nach eigenem Bekunden den Strom ja selbst erfunden.“

Landrätin zeigte ihr musikalisches Können

Den Brauereichef Jacob fragte Neugirg ganz unverblümt: „Was gefährdet Mensch und Tier? Blei, Arsen und Jacobbier.“ Der Altneihauser Kommandant trug im zweiten Teil des Abends „Ansichten und schlichte, nicht vernichtete Gedichte“, weitere Geschichten und Erlebnisse vor.

Zwischendurch gab es Stücke von den Tanngrindlern wie „Alte Kameraden“, „A Wunder“, „Mach ma Brotzeit“ oder den „Jäger aus Kurpfalz“ zu Ehren Aiwangers, über den „jede Sau weiß, wie er zielt“. Zugaberufe nach den ganzen Treffern unter die Gürtellinie quittierte Neugirg zunächst mit „Was wollen Sie denn noch für Ihre lumpigen 19 Euro?“. Dann gaben er als „schmächtiger Aushilfstrommler“, Landrätin Tanja Schweiger am Saxofon und die Tanngrindler Musikanten gerne eine Zugabe zum Besten, bei der sich der Saal von den Plätzen erhob. Das Gute an solch einem Abend sei schließlich, so Neugirg: „Es nimmt der Mensch Musik in Kauf, nur weil er weiß, s’ist irgendwann aus.“

[Text und Bild Donau-Post, Bettina Dums]

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Brennberg. Das Frühlingswetter hätte nicht besser ausgesucht werden können. Trotzdem kamen zum vierten Georgiritt am Sonntag nur halb so viele Pferdebesitzer mit ihren Rössern wie gewohnt.

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„Gschneizt und kampelt“ – oder auch mit normalem „Gwanda“ kamen die Gäste am Freitag zum ersten Dialektabend nach „Diafadol“. Das „Feierwehrhaisl“ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Von der bairischen Grammatik über Gedichte bis hin zur Musik hatte die Kulturbeauftragte Lena Schöberl ein kurzweiliges Programm eingefädelt. Ein Beitrag zur Dialektförderung, die im Wörther Kulturentwicklungsplan festgeschrieben ist.

„Schau ma mol, wos wird“, eröffnete sie den Abend und gab eine Einführung in die bairische Sprache, die man mit „i“ schreibt – im Gegensatz zum geographisch gemeinten „Bayern“. Als Dialekträume skizzierte sie das Südbairische in Garmisch, Tirol und Kärnten, daneben das Mittelbairische, das man beispielsweise am „Stui“ (Stuhl) oder der „Dankstei“ (Tankstelle) unserer niederbayerischen Nachbarn erkennt. Und das Nordbairische in der Oberpfalz, Mittel- und Oberfranken, wo man die gestürzten Diphthonge hört, also Doppellaute wie in „Bou“ (Bub) und „Brejf“ (Brief). Zur Verbreitung der verschiedenen Dialekte erklärte Schöberl: „Ein Fluss, Moor oder ein großer Wald waren natürliche Dialektgrenzen, die Leute sind dort halt nicht weitergekommen.“ So sei etwa die Donau eine solche Grenze gewesen.

Und was ist nun typisch bairisch? Eberhard Kranzmayer, der „österreichische Dialektpapst“, beschreibt Kennwörter, die man im ganzen bairischen Dialekt so höre, zum Beispiel „es“ und „enk“ (ihr/euch) oder den Fasching. Daneben gebe es noch gotische Lehnwörter, etwa die „Dult“ oder den „Pfinsta“ (Donnerstag). Und dann ist da noch das typisch bairische „a“: Dumpf wie bei der „Katz“ oder hell wie in „Katzerl“.

Schließlich machte Lena Schöberl mit den Zuhörern noch einen Abstecher in die Grammatik. Von den Fällen werde der Genitiv auf besondere Weise gebildet: „de Hosn vom Voda“ oder „an Voda sei Hosn“ (Vaters Hose). „Wir haben vier statt sechs Zeiten, die erste Vergangenheit gibt’s im Bairischen nicht.“ Als bairischer Dialektsprecher meinte man eben nicht, sondern „ma hat halt gmoant“. Beim Konjunktiv, bei dem sich mancher während der Schulzeit womöglich sicher war, „koan Konjunktiv werd i mein Lebda nia ned braucha“, waren die Zuhörer in Tiefenthal alle einverstanden mit den bairischen Konjunktiv-Hilfsverben „dad“, „hätt“ und „waar“.

Nach diesem kurzen Dialekt-Unterricht berichtete Schöberl aus ihrer eigenen Erfahrung als Lehrerin über den Status des Bairischen in der Schule. Im Lehrplan werde sogar mehr Dialekt gefordert. „Das ist aber noch nicht bei allen angekommen“, verwies sie mit einem Wink in Richtung mancher Kollegen und Schulleiter, die den Dialekt gar als „Zumutung“ bezeichneten. Immerhin hätten die Frage „Sprechen Sie Dialekt?“ noch 72 Prozent in Bayern mit ja beantwortet.

Der Dietl Kare spielte anschließend zur Pause zünftig mit seiner „Quetschn“ (Akkordeon) auf, um zum zweiten Teil des Abends überzuleiten. Bernhard Lohmeier trug spontan das romantisch angehauchte Gedicht „Donaubatzerln“ vor, das ihn an seine Kindheit erinnere, und Johann Fenster gab weitere, ganz humorvolle Gedichte von Josef Feller zum Besten. Der Mundartdichter, Buchhändler und Verleger war gebürtiger Wörther, lebte später in Chemnitz und ist noch heute Namensgeber für die Straße zwischen dem Gasthof Geier und der „Rutschn“. Eine Uraufführung folgte mit der „Diafadola Arie“ (Tiefenthaler Arie) vom Dielt Done mit der eingängigen Refrainzeile „Ja wir san Diafadola, des solln alle segn, wir liam alle Leit, de all weil ham a Freid.“

Alle Anwesenden waren schließlich bei zwei Runden „Woaßt as“ gefordert: Gemeinsam wurden allerlei bairische Ausdrücke zusammengetragen, die man heute mal mehr, aber oftmals auch immer weniger hört. Hier und da wurde gerätselt, wer oder was denn die „Wam“, der „Wischbam“, die „Umhouderer“, der „Bifing“ oder die „Nasch“ seien und wann man „arschling“, „säh“ oder „sched“ sagt. Sicher ist jedenfalls, dass der erste Dialektabend keinesfalls „lusert“, sondern eine „Gaudi“ für alle Anwesenden war.

[Text und Bild: Bettina Dums, Donau-Post]

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