Wald­spa­zier­gang mit fi­de­len Stadt­mu­si­kan­ten

Wald­spa­zier­gang mit fi­de­len Stadt­mu­si­kan­ten

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Märchen sind ein Kulturgut. Sie bezaubern, berühren und gehen zu Herzen [...]. Alternative Wahrheiten sind diesen Geschichten fremd. Der Erkenntnis, die die Bremer Stadtmusikanten vereint, ist schwerlich zu widersprechen: „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall.“ Am Sonntag machten sich diese Vertreter der Tierwelt auf den Weg durch das „Paradies“, das dem Jugendensemble der Kolping-Theaterbühne eine wunderbare Kulisse für die großartige Inszenierung dieser Fabel geboten hat.

Der Kulturpreisträger des Landkreises von 2016 ist seinem Ruf und Renommee als tolle Truppe, die das Publikum überzeugt und begeistert, beim „K.i.W.“-Märchenspaziergang im Rahmen der Landkreis-Veranstaltungsreihe „Kultur-Landschaften“ voll und ganz gerecht geworden. Wieder einmal. Die 15 Darsteller haben von Anfang an einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, weil ihre Betreuer Traudl und Hans Eigenstetter bei den Proben und den organisatorischen Vorbereitungen ganze Arbeit geleistet haben. Ihnen gelingt es immer wieder, Mädchen und Buben zu motivieren und für das Kolping-Kollektiv zu gewinnen. [...] 

Geschichte und Gruppe ergreifen Partei für Toleranz und Mitgefühl, für Verständnis und Verantwortungsbewusstsein, für Rücksichtnahme und Güte, für etwas mehr Gefühl und Sensibilität. Diese Erzählung [...] missbilligt Ausgrenzung, Abschiebung und Aggressivität, Unbarmherzigkeit und emotionale Kälte. Sie beklagt das schlimme Schicksal von Esel Heribert, der alt, schwach und lästig ist, der seinen Eigentümern nicht mehr von Nutzen sein kann und nur noch eine Last ist. Die Hausfrau ist gleich fertig: Ab zum Metzger, dann kommt wenigstens noch eine herzhafte Salami zur Brotzeit auf den Tisch.

Die Anteilnahme bezieht sich auf den armen, schwerhörigen und müden Hund, für den der Jäger keine Verwendung mehr hat, ebenso auf die liebe Katze „Chanse Lise“, die keine Mäuse mehr fängt und eine ungnädige Frau mit dem Sonnenschirm ertränken will, und auf den „grande Gogolo“ Jakomo, der trotz seines ausgeprägten Selbstbewusstseins beim Bauern in Ungnade gefallen ist, der dem Beil zum Opfer fallen und im Suppentopf landen soll.

Dennoch werden sie gebraucht, ganz dringend sogar. Eine Familie, bei der sich ein Räuber-Trio einquartiert hat, benötigt Hilfe. Sie leisten Beistand, gerne und selbstverständlich. An der siebten und letzten Station nehmen sie die Bande gefangen und übergeben sie einem glücklichen Polizisten.Schon bei der Premiere am Sonntag haben sie vor dem strömenden Regen mit einem ansprechenden Auftritt ihre beachtlichen Qualitäten bestätigt. Fanny Raith, Selina Ostermeier, Miriam und Julia Fuchs, Elisabeth Keil, Doris Vogel, Monika Rothermund, Anna und Felix Schmautz, Martin Seidl, Bonifaz Berger, Daniel Brandt, Lukas Ostermeier, Erich Gstettner, Jürgen Giebl und nicht zuletzt Martin Seidl, der auch die musikalischen Akzente setzte, bilden eine homogene Einheit, die der für die Kulisse zuständige Alois Gmeinwieser ergänzt. [...]

[Text und Bild: Donau-Post, Sepp Raith]

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