Untergrundorchester gab Debüt
von Gabriele Hollschwandner
Presseartikel von Gerlinde Fink (Donau Post - 06.09.2022)
Beim Benefizkonzert auf der Burg waren Film- und Musicalklassiker zu hören
Brennberg. (gf) Ein besonderes Konzerterlebnis genossen an die 250 Gäste am Sonntagabend auf der Burg in Brennberg: Das „Untergrundorchester“ – ein sinfonisches Projektorchester – gab sein Debüt und rückte dazu gleich mit 55 Musikern aus der ganzen Oberpfalz an. Zu erleben gab es Film- und Musicalklassiker ebenso wie unbekanntere Stücke – hervorragend intoniert und erklärt.
So ganz sicher war man sich nicht, gestand der musikalische Leiter Andreas Sperlich, ob man schon soweit sei, öffentlich aufzutreten und ein ganzes Konzert zu bestreiten. Der spontane Applaus des Publikums beantwortete diese Frage am Sonntag aber eindeutig: Denn dass die Musiker Freude am Spielen und durchaus das Können dazu haben, zeigten sie in einem eineinhalbstündigen Konzert eindrucksvoll. So war es nicht verwunderlich, dass man das Projektorchester erst nach drei Zugaben entließ.
Die Idee zum Projektorchester entstand 2019, als die Gründungsmitglieder ihre Kontakte und Freundschaften zu Musikern aus anderen Vereinen auch außerhalb von Orchesterphasen der Bezirks- oder Bezirksjugendorchester aufrecht erhalten wollten. Dabei stand neben dem Musikalischen von Anfang an das Zwischenmenschliche im Vordergrund. Der Ort für die ersten Proben des jungen Ensembles war zugleich namensgebend für das spätere Orchester: In dicken Winterjacken eingepackt traf man sich in einem Kellergewölbe in der Ostengasse in Regensburg, hielt erste gemeinsame Proben und genoss die Gemeinschaft beim obligatorischen Mittagessen nach dem Musizieren.
2020 übernahm Sperlich die musikalische Leitung Im September
2020 übernahm Andreas Sperlich die musikalische Leitung des Orchesters. Zusammen mit der organisatorischen Leiterin Helena Goldbach lud man weitere Musiker in das noch junge Orchester zu den monatlichen Proben und das Repertoire sowie der Kreis der Musiker erweiterten sich schnell.
Den Kontakt zur Gemeinde Brennberg suchte Antonia Irrgang, die mit ihrer Familie in Brennberg lebt und als hervorragende Querflötistin bekannt ist. Sie sprach die Bürgermeisterin Irmgard Sauerer an: „Du, ich hätte da 45 gute Musiker an der Hand. Wo könnten die denn in Brennberg auftreten?“ Auf der Burg – kam es wie aus der Pistole geschossen. Und so nahm das Benefizkonzert seine Gestalt an.
Walt-Disney-Fans kamen auf ihre Kosten
Das Untergrundorchester, erzählte Andreas Sperlich zwischen den Stücken, sind etwa 40 Musiker sowie weitere 20 befreundete Musiker, die in regelmäßigen Abständen die Proben besuchen und das Orchester unterstützen. So stellten sich am Sonntag bei ihrem Debüt auf der Burg Brennberg auch gleich 55 Musiker ein und bescherten den Besuchern einen Hörgenuss. Gleich zu Beginn des Konzertes kamen die Walt-Disney-Fans auf ihre Kosten und im zweiten Teil des Konzertes durfte man zur Musik der West Side Story träumen.
Da sowohl einige Musiker als auch der musikalische Leiter beim Taha-Schulprojekt aktiv sind, war von Anfang an klar, dass man keinen Eintritt verlangen, sondern auf viele großzügige Spenden hoffen würde. Der Erlös fließt so direkt in das Taha-Schulprojekt nach Ghana.
Vorsitzender Christoph Wenzl war dazu selbst nach Brennberg gekommen, um den Besuchern das Projekt mit eindrücklichen Geschichten nahezubringen. Für die Gruppe, ihre Strapazen bei den Proben sowie für das wundervolle Konzert, gab es nicht nur Dankesworte von Bürgermeisterin Irmgard Sauerer, sondern langanhaltenden Applaus vom Publikum. Sperlich wiederum dankte allen Musikern und ebenso allen Unterstützern, beispielsweise anderen Orchestern, bei denen man sich unter anderem das umfangreiche Schlagwerk ausleihen durfte. So ein junges Orchester habe gar nicht die Möglichkeit dazu, denn alleine bei den Schlaginstrumenten sei man bei einer fünfstelligen Summe, sagte er.