Märchen im Höllbachtal - mit Edeltraud Forster

von Daniela Eigenstetter

Der Wald ist ein Ort der Magie

Edeltraud Forster erzählt inmitten der „Hölle“ Märchen vom Wald und vom Mond und erfreut rund 30 Zuhörer.

01. August 2018, Mittelbayerische Zeitung (rto) Märchenerzählerin Edeltraud Forster zog über 30 Besucher in ihren Bann. Foto: rto
 
RETTENBACH. Für Märchen ist man nie zu alt. Darum fand kürzlich im wunderschönen Höllbachtal – organisiert vom Kultur-am-Höllbach-Team der Gemeinde Rettenbach – wieder eine Märchenstunde mit Edeltraud Forster aus Wörth a. d. Donau statt.

Ute Kahler vom Kultur-am-Höllbach-Team freute sich, über 30 Besucher, darunter auch Urlaubsgäste, und ganz besonders die Märchenerzählerin Edeltraud Forster, die wieder viele Märchen und Geschichten mitgebracht hatte, inmitten der „Hölle“ willkommen heißen zu können.

„Der Wald ist ein Ort der Magie, denn im Wald findet Veränderung statt. Wenn man einmal im Wald übernachtet, geht man nicht mehr als der, als der man gekommen ist“, sagte Forster. Dazu würden das Rauschen der Blätter und die Stimmen der Tiere viel beitragen und der Mond sei schon immer ein Symbol für das Leben gewesen – die Jugend, das Erwachsensein und das Alter.

Dann unterhielt sie die zahlreich erschienenen Besucher mit den Märchen vom „Waldhaus“ und von „Jorinde und Joringel“ aus der Feder der Gebrüder Grimm, allerdings in ihrer eigenen leicht abgewandelten Version, sowie die Geschichte vom „Schneider beim Mond“.

Anschließend erzählte Forster die Geschichte einer Maus, die auf ihrem Spaziergang durch den Wald ein Ungeheuer namens „Grüffelo“ zunächst nur erfindet, dann aber tatsächlich trifft. Dabei wurden auf wundervolle Weise vielfältige Botschaften vermittelt: Es kommt nicht immer auf die Größe an, sondern darauf, dass man dem Leben mutig, unerschrocken und mit viel Fantasie gegenübertritt. Oder dass man nicht jedem sofort vertrauen sollte, der nett zu einem ist.

Beim Märchen vom „Laminak“ tyrannisierte der kleine böse Kobold die Bäuerin. Am Ende wurde er aber schließlich überlistet, weil er das Wort „Ich-selber“ nicht kannte, so dass er sich selbst vernichtete. Mit einem Augenzwinkern sagte die Märchenerzählerin: „Wenn man jemanden trifft, der immer „ich selber, ich selber“ sagt, könnte es durchaus sein, dass sich dahinter ein „Laminak“ verbirgt.

Von Anfang bis Ende zog Forster die Anwesenden mit ihren Märchen und Geschichten, die ausnahmslos vom Mond und vom Wald handelten, in ihren Bann. Sie trug dabei jede einzelne Geschichte auswendig mit viel Gestik und Mimik vor und erntete dafür großen Applaus. Daniela Eigenstetter und Ute Kahler vom Kultur-am-Höllbach-Team bedankten sich bei der Märchenerzählerin für diesen schönen Abend mit einem prächtigen Blumenstrauß. Am Ende informierte Edeltraud Forster, dass es im September gemeinsam mit Berit Proctor eine Märchenwanderung geben werde. (rto)

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