Lustig, nachdenklich, mitreißend

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Artikel von Gerlinde Fink in der Donau Post vom 21.10.2019

 

Lustig, nachdenklich, mitreißend

Von Kabarett bis Rock: Beim Donau.Wald.Brettl in Brennberg war ein bunter kultureller Mix geboten

Einen bunten Mix aus allen Sparten der Unterhaltung bot das Donau.Wald.Brettl am Samstag im voll besetzten Wagner-Saal in Brennberg. Gäste und Veranstalter waren gleichermaßen begeistert von einem erheiternden Abend. Die teils in anderen Gemeinden noch eher unbekannten Gruppen fanden eine breite Plattform, ihre Kunst bekannter zu machen. Der rundherum gelungene Abend mit neun unterschiedlichen Darbietungen verging wie im Fluge. 2012 haben sich fünf Kommunen zusammengeschlossen, um gezielt Kulturarbeit auf dem Land besser zu vernetzen und zu vermarkten. Mit einem gemeinsamen Flyer und gemeinsamen Veranstaltungen startete der Zusammenschluss der Gemeinden Brennberg, Pfatter, Rettenbach, Wiesent und Wörth. Im vergangenen Jahr trat die Gemeinde Bernhardswald als sechste Kommune mit ein. Mittlerweile findet jährlich an wechselnden Orten ein „Brettl“ statt, an dem sich Künstler aus allen beteiligten Gemeinden präsentieren können. Das mittlerweile siebte Donau.Wald.Brettl war am Samstag im Brennberger Wagner-Saal zu bestaunen und fand große Resonanz. „Damit was los ist zwischen Donau und Wald, damit zusammenwächst, was zusammengehört, auch wenn drin von draußd oft weit weg scheint, wurde dieses Brettl geboren“, sagte Bürgermeisterin Irmgard Sauerer bei der Begrüßung. Den vielen Beauftragten, die an diesem Projekt gemeinsam arbeiten, sagte sie ein herzliches Dankeschön, bevor sie an den Moderator des Abends, Klaus Wenk, übergab. Wenk moderierte zum Auftakt des bunten Abends die „Miachat‘n“ aus Pfatter an, die drei Instrumentalstücke mit Hackbrett, Akkordeon und Gitarre zum Besten gaben. Wahrsagerin „Madame Nixgwis“ Es folgte die Jugendgruppe der Kolping-Theaterbühne Wörth, die mit ihrem Stück „Circus Lusticus“ bewies, dass sie dem Ruf einer erstklassigen Jugendbühne vollends gerecht wird. Mit einem bestens spielenden Zirkusdirektor, der auch die Rolle des Zauberers „Mingdada Scho“ einnahm, dem stärksten Mann der Welt, „Hercules Eisenquetscher“, oder den beiden Clowns „Max Guad und Bisch Peter“ eroberte man die Besucher im Sturm und band von Anbeginn die Gäste mit ein. Auch die Seiltänzerin „Francoise Balance“, die akrobatischen Flöhe „Wamperl und Zamperl“ sowie die Schlangenbeschwörerinnen aus „Vobuingbisgnaxt“ hatten die Herzen der Besucher schnell für sich gewonnen, insbesondere die der kleinsten. Die Wahrsagerin „Madame Nixgwis“ sagte die Zukunft zweier Gäste voraus und sorgte damit für viele Lacher. Die Truppe, geleitet von Traudl und Hans Eigenstetter, erhielt einen Riesen-Applaus, allerdings geizten die Besucher generell nicht mit Anerkennung an diesem Abend. Seit über 30 Jahren gibt es sie, die „Brennberger Sänger“. Und auch beim Donau.Wald.Abend am Samstag trotzen sie Erkrankung und Umstrukturierung. Für den erkrankten Albert Neumeier sprang Xaver Hirschberger ein, den „pensionierten“ Sänger Gerhard Moser ersetzte Moderator Klaus Wenk und die musikalische Begleitung lieferte Roman Schwinger. Mit zur Gruppe gehört nach wie vor Hans Haimerl sen., der zudem einige witzige Geschichten zu erzählen hatte. Schräger Gesang und Selbstironie Mit viel Eigenhumor, der durchweg ansteckend war, präsentierte sich Hochzeitslader Michael Zollner aus Völling mit schrägem Gesang. Der „Schuasta Bauern Mich“, den die Gemeinde Rettenbach entsandt hatte, präsentierte Gstanzln und Witze: „Meine Gstanzln san ned schee, oba da Alois hod gmoant für Brennberg wird’s scho geh.“ Sigi Weinberger aus Pfatter folgte nach dem lustigen Auftritt des Hochzeitsladers. Weinberger sang Lieder von einem Ur-Pfatterer, der in seinen Liedern die Liebe zur Heimat, zu Gott und seiner Frau niedergeschrieben hat und für den Pfatter schlichtweg das Paradies ist. Der Wiesenter Dreigesang schlug ebenfalls traditionelle bayerische Töne an und sorgte mit seinen Stücken für Nachdenkliches. Humorig wurde es mit Eva Karl-Faltermeier, der Beauftragten aus Bernhardswald. Die Kabarettistin erzählte mit ihrem Mix aus schwarzem Humor und Selbstironie von ihrer Jugend, sie wuchs im Tal der Schwarzen Laaber auf. „I hob nie gwusst, warum des so hoaßt: Entweder weil nie die Sonne scheint, oder weil immer de CSU gewählt wird.“ Aber bis zur Grundschule habe sie „zufrieden auf der nebligen Sonnenseite des Lebens gelebt“. Verena Senft aus Aumbach begeisterte anschließend mit ihrer warmen, gefühlvollen Stimme, als sie zwei wundervolle Lieder zum Besten gab. Zum Abschluss des dreistündigen Abends sorgte die „Hells Creek Band“ aus Brennberg für Furore. „Auf sie kann die Gemeinde wirklich stolz sein“, kündigte Klaus Wenk an. Sänger Elmar Schwinger gab mit seiner markanten Stimme in der Familienband Stücke von Johnny Cash bis hin zu Elvis zum Besten. Klar, dass das Publikum die Künstler am Ende eines bunten und humorigen Abends nicht ohne Zugabe entließ.

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