Lieder aus der Seele

von Gabriele Hollschwandner

Das Akustikduo Ronja Künstler und Carolin Meier gastierte im Kloster Frauenzell

Donau Post – Ausgabe vom 10.03.2023 – Artikel von Gerlinde Fink

Brennberg. (gf)

Langanhaltenden Applaus gab es für das Cello-Akustik-Set Ronja Künstler in Begleitung von Carolin Meier am Sonntag im Bibliothekssaal im Kloster Frauenzell. Die 30 Zuhörer zog die Musikerin mit ihren gefühlvollen und ausdrucksstarken Liedern schnell in ihren Bann. Bürgermeisterin Irmgard Sauerer überreichte zwei Donau.Wald-Lesebücher als kleines Dankeschön. „Ronja Künstler ist das, was der Name verspricht: brutal-ehrliche Räubertochter und ungekünstelt-kunstvolle Poetin in einem.

In ihren Liedern legt sie regelmäßig einen Seelen-Striptease hin und erzählt mit authentischen Texten vom Verliebt- und Nicht-Verliebtsein, von depressiven Phasen und gesellschaftlichen Missständen“: So ist es in ihren Pressetexten zu lesen und das trifft den Nagel auf den Kopf. Schnell erreichte die 23-Jährige am Sonntagabend im ehemaligen Bibliothekssaal in Frauenzell ihre Zuhörer mit ihren gefühlvollen Texten und ihrer klaren, starken Stimme.

Stimmig auch die Begleitung mit den fast erdigen Tönen des Cellos von ihrer Freundin Carolin Meier. Das Konzert hatte angesichts der (leider) wenigen Zuhörer einen fast intimen Charakter, zumal Ronja Künstler, die im wahren Leben Ronja Künkler heißt, in ihren Liedern vielen aus der Seele sprach.

So war der langanhaltende Applaus nicht verwunderlich, den die beiden Musikerinnen auch mit einer Zugabe belohnten. „Seit ich eine Flöte bekam, fesselte mich die Musik“ Geboren in Weiden, aufgewachsen in Rothenstadt und später für das Studium von Politikwissenschaft und Philosophie nach Regensburg gezogen, besucht die 23-Jährige nun das Musikcollege in Regensburg.

Seit 2022 ist Ronja Künstler als Akustik-Duo mit Carolin Meier, die aus Donauwörth stammt, unterwegs. Musik war immer schon ein wichtiger Teil ihres Lebens. „Seit ich eine Blockflöte bekam, fesselte mich die Musik.“ Mit fünf Jahren begann sie Klavier zu spielen, später kamen Saxofon und Gitarre dazu. Und gleichzeitig zur Gitarre gab’s die ersten Songwriting-Versuche. Es folgten Songslams, Straßenmusik und 2017 eigene Auftritte mit ihren Songs, in denen sie genauso tiefgründig wie feinfühlig Themen wie Angst, Panik oder auch Schmerz und Trauer aufgreift. In Liedern wie „Zerdenk es nicht“ gibt sie trotz ihrer Neigung zu eher melancholischen, dramatischen Songs auch Hoffnung und Anstoß, manche schönen Momente einfach zu genießen. In „Strategie“ greift sie das Thema Liebe auf und in „Stopp“ bringt sie das Recht auf Verweigerung poetisch auf den Punkt: „Kleidung ist keine Einladung“, so heißt im Refrain.

Egal ob „Seelenbalsam und Egobooster“ oder der Sehnsuchtssong „7 Tage“ – die Lieder von Ronja Künstler sprachen dem Publikum aus der Seele und trafen mitten ins Herz. Angeregt von Tanja Nave vom Kulturausschuss, die die Künstlerin beim Schriftstellerinnenfestival in Frauenzell im vergangenen Jahr bereits gehört hatte, war das Akustik-Duo gerne erneut nach Frauenzell gekommen, sehr zur Freude des nun etwas breiteren Publikums.

 

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