Klostermarkt Frauenzell

Klostermarkt Frauenzell

von (Kommentare: 0) Bericht von Resi Beiderbeck im Wörther Anzeiger vom 08.08.2022

Informationen und Impressionen, Waren aller Art, Plaudereien und Leckereien, dazu Musik und Geselligkeit zogen Besucher in Scharen zum 10. Frauenzeller Klostermarkt.

Beim Bummeln durch die bunte Welt aus über 40 Ständen wurde einem klar, warum Menschen Märkte lieben: Es werden alle Sinne angesprochen. Zum Hören gibt es Blasmusik, zum Riechen Bratwürstlduft, zum Sehen so viel, dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Natürlich werden auch Emotionen angesprochen, denn wie sonst wäre es zu erklären, dass man ganz plötzlich den dringenden Wunsch verspürt, Kokoskonfekt zu kaufen? „Erinnert mich total an meine Kindheit“ lächelt die Kundin versonnen und schaufelt eine ganze Tüte voll. Schnittschutzhosen für Holzfäller, jede Menge Dekorationsartikel, Melkfett und Pferdebalsam, Softeis, Kochlöffel, Spielzeugtraktoren für Kinder – das Sortiment ist riesig. Geradezu ideal ist das Wetter, um sich einen Strohhut zu kaufen.


Eine Anfahrt von 70 Kilometern nahm Jutta Vaas-Kornprobst aus Schönsee gerne in Kauf für ihre persönliche Premiere auf dem Frauenzeller Markt. „Ich bin heuer das erste Mal dabei und hab mich gleich mal verfahren“, lacht sie, während sie dreidimensionale Grußkarten-Kunstwerke aufbaut. In hochpräziser Millimeterarbeit fertigt sie individuelle Klapp-Karten. Gleich bleiben Interessierte stehen, um die Vielfalt der Exemplare zu bestaunen. Ebenfalls zum ersten Mal vertreten ist der Bezirk Oberpfalz mit dem „Heimatmobil“. Es handelt sich dabei um ein Messefahrzeug, das dazu konzipiert wurde, Heimatpflege für die Gegenwart zu machen. Ziel ist es, sich zusammen mit der Bevölkerung auf die Suche nach den unzähligen Aspekten von Heimat in der Oberpfalz zu machen. „Wir sind auf der Suche, was für die Menschen unsere Heimat Oberpfalz ausmacht“, sagt Florian Schwemin. Der stellvertretende Bezirksheimatpfleger erklärt, das Heimatmobil solle Begegnungen schaffen, denn Heimat entstehe auch im Dialog zwischen den Menschen, die sie bewohnen und gestalten. Im Heimatmobil werden alle Bereiche der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz präsentiert sowie verschiedene Facetten der Kultur in der Oberpfalz. Ein Schwerpunkt war am Sonntag in Frauenzell die Sammlung von alten und historischen Orts- und Hausansichten von Ludwig Stockert im Rahmen eines Projekts.
Nicht für sich selber, sondern für den VKKK spielt Johann Scheibenpflug aus Pfatter die Drehorgel. Seit 2015 ist er schon in Sachen Benefiz unterwegs, dabei ist er im richtigen Leben Industriemeister bei Kones. Beim Frauenzeller Markt war er schon öfter, weil ihm der Ort gefällt und weil die Leute nett sind. Nach Feierabend gehört sein Herz jedoch der Drehorgel und das freut die gemeinnützigen Organisationen, die davon profitieren. „Adelheid, schenk mir einen Gartenzwerg!“, so heißt das nächste Stück und selbstverständlich kann dieser Wunsch auf dem Markt sofort erfüllt werden. „Wir sind hochzufrieden mit der Resonanz“ sagen Andreas Gritschmeier und Anton Lehner stellvertretend für die Dorfgemeinschaft und die Ortsvereine. „Was uns am meisten freut, ist der großartige Zusammenhalt, der hier wieder einmal bewiesen wird“.


Im Klosterinnenhof sitzen die Gäste im Schatten, lassen sich Emmentaler schmecken und hinterher ein Stück Bienenstichtorte. Dabei unterhalten sie sich darüber, was aus dem Klosterwirtshaus werden soll, das die Gemeinde Brennberg gekauft hat. „Erst mal gscheit durchlüften“, lacht ein Besucher.

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