Georgi-Ritt Brennberg

von Gabriele Hollschwandner

GEORGIRITT – Brave Rösser, stolze Reiter von Resi Beiderbeck, MZ

Foto Resi Beiderbeck

In dem Bericht von Resi Beiderbeck (Wörther Anzeiger vom 27.04.2015) schildert sie uns in schillernden Farben den 1. Brennerger Georgiritt - selbst wenn man nicht dabei gewesen ist, bekommt man einem lebhaften Eintruck von den Reitern und Pferden. Alle Foto wurden uns auch von Frau Beiderbeck zur Verfügung gestellt!

 

BRENNBERG. Der 1. Brennberger Georgiritt übertraf die kühnsten Erwartungen. Über 80 Pferde wurden gezählt, gesegnet, mit geweihten Broten gefüttert und mit Erinnerungsschleifchen verziert. Die schöne Atmosphäre im Burghof begeisterte rundum. Gut angekommen ist die Idee, auf der Burg nicht nur die Pferdesegnung durchzuführen, sondern auch gleich den Sonntagsgottesdienst dort zu feiern. Über 150 Gläubige beteten und sangen im Burgstadl, begleitet von den Musikanten des “Lexengangerl Trios”.

Hundertmal hatten Veranstalter und Pferdebesitzer in den letzten Tagen den Wetterbericht angeklickt und der klang nicht verheißungsvoll: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 Prozent waren Regenschauer angekündigt. Glücklicherweise kam es anders - die Sonne lugte hinter den Burgmauern hervor, als Ideengeberin Andrea Haberl die Prozession der Pferde in den Burghof anführte. Über 80 Reiter folgten dem Kreuz, das eigens für den Georgiritt angefertigt worden war. Die Musikanten der feuerwehreigenen “Florianikapelle” sorgten für einen feierlichen Rahmen.

Lebendiges Brauchtum

Für die einen ist es lebendiges Brauchtum, für die anderen religiöses Glaubensbekenntnis. Sich im Rahmen einer Pferde-Wallfahrt den Segen Gottes für Mensch und Tier zu holen, das wollten mehrere hundert Gäste nicht versäumen. Im Mittelpunkt standen die prächtigen Rösser, die aus allen Himmelsrichtungen, sogar bis aus Rötz und Ascha gekommen waren. Die einen waren aufwändig geschmückt und eingeflochten, die anderen setzten auf natürliche Schönheit. Hübsch anzuschauen waren alle, ob sie nun festlich herausgeputzt in Tracht kamen oder dem alten Spruch folgten: “Das Kleid macht nicht den Mann, der Sattel nicht das Pferd.”

Aus dem Gemeindeteil Öd kam Conny Schätz auf ihrem Araber “Saramur Ibn Sheik Mandu” herbeigeritten. “Ich hab mich total gefreut, als ich hörte, dass in Brennberg ein Georgiritt veranstaltet wird”, erzählt die fünffache Pferdebesitzerin. “Ich hatte aber auch Bedenken wegen des Geländes und wegen der Musikkapelle, die vorneweg marschiert. Viele Pferde sind das nicht gewöhnt und reagieren dann unberechenbar”. Dass sie mitreiten würde, war für Conny Schätz aber sofort ebenso klar wie für ihre Einstellerin Vroni Seitz aus Regensburg. Die ritt ihren Calimero, einen “Freiberger”. Nicht alle Pferde wurden übrigens geritten: Ein urbayerischer Haflinger namens “Prinzl” durfte, ganz wie es sich für ein Gnadenbrot-Pferd gehört, ohne Reiter und ohne Sattel ganz unbelastet einfach so mitgehen.

Pferdefreund Franz Löffl kam aus dem Frauenzeller Ortsteil Ochsenweide auf seinem Shagya-Araber “Ophelia” herbei geritten. Eigens schmücken werde er sein Pferd nicht, hatte der stellvertretende Bürgermeister schon im Vorfeld verkündet, “i bin froh, wenn i zum Waschen kimm”. Das hat offenbar geklappt, denn Ophelia präsentierte sich blitzeblank, frisch gekämmt und gestriegelt - so wie ihr Besitzer, der als einziger Teilnehmer ohne Sattel auf dem Pferderücken saß und dabei eine gute Figur machte.

Auch ein Turnierpferd ritt auf Burg Brennberg ein: Aus Brieberg bei Rettenbach kam Magdalena Kerscher, eben erst erfolgreich bei einem Vielseitigkeits-Turnier in der Klasse “E”, mit ihrem “D'Artagnan”. Tinker-Pferd “Kaluna” aus dem gleichen Stall hatte sogar die Kutsche dabei. “Das allerwichtigste ist die Sicherheit, sowohl für Reiter und Pferde als auch für die Zuschauer”, hatten die Veranstalter im Vorfeld des Ereignisses immer wieder betont. Als Chef-Ordner betätigte sich Bürgermeisterin Irmgard Sauerer persönlich.

Tolles Bild im Burghof

Erst als alle Gäste einen aussichtsreichen, sicheren Platz auf dem Burggelände gefunden hatten, durften die Pferde in den Burghof ziehen und dann blieb nur noch zu hoffen, dass keinen der stattlichen Vierbeiner der Hafer stechen würde. Das passierte zum Glück nicht, denn die braven Rösser folgten artig ihren Reitern und erfreuten durch tadelloses Benehmen. Pfarrer Jürgen Lehnen erteilte den Segen für Mensch und Tier. Ein schönes Bild bot sich im Burghof und am Ende waren alle zufrieden. Die Pferde hatten was zu knabbern und die Zuschauer viel zu sehen. “Hinter den Kulissen” kam dem Bauhof der Gemeinde eine wenig spektakuläre, aber wichtige Aufgabe zu. Unmittelbar nach Ende der Veranstaltung waren die Hinterlassenschaften der Pferde schon wieder aufgekehrt

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