Beschwingte Klänge auf sonniger Wiese
von Gabriele Hollschwandner
„Latcho Due & friends“ gaben Konzert im Himmelthal
Bericht aus der Donau Post (Ausgabe vom 24.06.2020) von Gerlinde Fink:
Brennberg/Frauenzell. (gf)
Das Konzert im Himmeltal mit „Latcho Due & friends“ wurde am Sonntagabend wiederholt und knapp 100 Gäste kamen in den Genuss von beschwingten Klängen auf sonniger Wiese. „Endlich ist so etwas wieder möglich“, schwärmten die Besucher, die sich in der artenreichen Wiese von Franz Löffl nahe von Frauenzell niederließen. Dabei hatten sie Glück, denn sie konnten sich frühzeitig Karten reservieren.
Bereits vor fünf Wochen gastierte „Latcho Due“ im Himmeltal. Nur durften damals wegen der Corona-Auflagen keine Zuhörer dabei sein. Es wurde nur für die „Wiese“, die wunderbare Natur mit den vielen Blumen und seltenen Arten, die teils auf der Roten Liste stehen, im Himmeltal gespielt. Am Sonntagabend nun wurde das Konzert wiederholt und knapp 100 Gäste durften den beschwingten Klängen der beiden Ausnahme-Musiker Andreas Köckerbauer und Etienne Wittich lauschen.
Glück hatte wer sich bis dahin eine Karte sichern konnte, denn weitere 60 Interessierte gingen leiderleer aus. „Wir dürfen leider nur 100 Besucher zulassen, auch wenn die große Wiese weit mehr Besucher auch unter Einhaltung des Mindestabstands aufnehmen hätte können“, erläutert Bürgermeisterin Irmgard Sauerer. Ärgerlich dabei, dass zehn Leute einfach nicht kamen.
Umso schöner für jene, die den tollen Sommerabend hier verbringen durften. Mitgebracht hatte das „Latcho Due“ auch ihre „friends“, denn wegen der vielen Absagen von Veranstaltungen hatte auch der Papa und Profimusiker Frank Wittich sowie Bruder Joel Zeit. Und so zeigten die beiden Youngsters Andreas Köckerbauer (22) und Etienne Wittich (15) ihr Können auf der Gitarre, manchmal im Wechselspiel von Gitarre und kleinem Besteck am Schlagzeug. Vater Frank Wittich gab am Kontrabass den Ton an und der 13-jährige Bruder Joel (13) gastierte mit Saxophon und Klarinette.
Swing, Jazz und Bossa Nova im Programm
So ertönten mitten auf der Sommerwiese an diesem besonders schönen Sommerabend manchmal beschwingte, manchmal auch leise Töne, was sicherlich nicht an der Akustik lag. Diese war nämlich auf diesem Hang hervorragend und sogar hinten konnte man die Ansagen hören. Das junge Duo hat sich dem Swing, Jazz und Bossa Nova verschrieben und so manche Nummer regte die Besucher an, auf ihren Decken aufzusitzen, um im heißen Rhythmus mit zu wippen oder die Finger schnippen zu lassen. Die Grashalme wehten scheinbar im Takt und die Grillen zirpten dazu, als ob sie es mit den Musikern so einstudiert hätten. Eine wunderbare Stunde, die Gäste und Künstler gleichermaßen genossen und auch ein Stück weit die Sorgen des Alltags vergessen ließen. Dabei plagen viele im Himmeltal, die Gemeinde Brennberg und der Förderverein des Klosters Frauenzell – beide waren Veranstalter des „Wiesenkonzertes“ - Sorgen, denn wenn es nach den Plänen der Bundesnetzagentur geht, wird just in diesem Bereich der Südostlink gebaut. Durch das idyllische Tal werden sich dann Bagger graben. Erste Probebohrungen wurden bereits für diesen Monat angekündigt. Die Angst von vielen: „Wenn die Bagger kommen, werden nicht nur die Grillen verstummen und es für die vielen Arten der Tod sein, sondern es wird auch langfristige Folgen für unsere Böden, unsere Natur und auch unsere Gesundheit haben.“ Widerstand leisten auch viele Bürgerinitiativen. Unvorstellbar sei der Schaden ausgerechnet in dieser kleinteiligen Kulturlandschaft mit artenreichen Wiesen und Biotopen eine 50 Meter Schneise zu schlagen.
Ausschnitt des „Konzerts für die Wiese“ im Netz
Wer sich ein Bild von diesem wertvollen Lebensraum machen will und selbst nicht beim Konzert dabei sein konnte, der kann auf Youtube einen Ausschnitt des „Konzerts für die Wiese“ unter dem Stichwort „Latcho Due im Himmeltal“ genießen.