Stefan Zinner - "Raritäten"

Stefan Zinner - "Raritäten"

von (Kommentare: 0) Das Multitalent hatte sein Kabarettprogramm "Raritäten" im Gepäck

Stefan Zinner begeisterte Rettenbach

Der Fernsehmetzger war nie sein Primärziel

Das Multitalent hatte sein Kabarettprogramm "Raritäten" im Gepäck

Organisiert vom Kultur-am-Höllbach-Team der Gemeinde gastierte am Samstag Stephan Zinner - vielen auch bekannt als Markus Söder vom Nockherberg oder als Metzger Simmerl aus den Eberhofer-Verfilmungen - mit seinem Kabarettprogramm Raritäten oder wie er selbst sagt "Seltene Sachan” im Rettenbacher Hof.

Durch seine lockere, humorvolle Art zog Zinner das Publikum mit seinen witzigen Alltagsbeobachtungen und Musikstücken von Anfang an in seinen Bann. Dabei stellte Zinner viele Fragen wie: "Muss Alexa im Schlafzimmer mithören? Soll der Leberkäse Ernährungstrends angepasst werden? Und warum gibt es im Bio-Markt keine Bierkisten?"

Beantwortet wurden diese Fragen in einmaliger humoristischer Weise von ihm selbst, mal indem er seine Protagonisten mit viel Wortwitz imitierte oder seine Qualität in Gitarre und Gesang mit stets urbayerischen Texten bewies.

Gestatten, Peter Pichler, Multiinstrumentalist

Begleitet wurde er dabei von Peter Pichler, als "chronisch übellaunigen musikalischen Leiter" auf Tuba, Schlagzeug, Keyboard, Flöte, Akkordeon und Saxofon - nicht selten spielte er mehrere Instrumente gleichzeitig.

Eigentlich wollte der aus Trostberg stammende Wahlmünchner ja ein Rockstar werden - nicht nur wegen der Liebe zur Musik, sondern auch wegen den Damen, denn er sei in seiner Jugend eher ein "Bummerl" gewesen.

In der Folge arbeitete er hart an seiner Performance - seine Vorbilder waren dabei Angus Young von AC-DC und Pete Townshend von The Who. Doch wahrscheinlich waren es dann die Knieschützer, die er trug, um sich nicht zu verletzen oder die Showeinlage mit der Gitarre am Kirchenaltar, die ihm den Weg zum musikalischen Ruhm verbauten.

In der Damenwelt hatte er dennoch Erfolg, denn er sei verheiratet mit einer Ärztin, die zwar aus Ostdeutschland stamme, aber "des konn' passier'n".

Was Grundschulmamis auf Whats-App texten

Sie und die gemeinsamen drei Kinder liefern ihm viele Anekdoten, die er äußerst unterhaltsam vortrug. Auch die Barista-Kaffeegenießer oder Grundschulmütter-Whats-App-Gruppen, sowie seltene Vornamen blieben nicht verschont.

Weiter meinte er, dass ab 75 eine Fahrt mit einem Fahrlehrer wichtig sei, um die Fahrtüchtigkeit nicht auf Zeit, sondern aufs Ankommen zu trainieren. Zinner, der auch als erfolgreicher Schauspieler, unter anderem als Metzger Simmerl der Eberhofer-Krimis bekannt ist, meinte, dass Fernsehmetzger nie sein Primärziel gewesen sei, als er die Schauspielschule besuchte - "Bond wär cool", betonte der Kabarettist.

Rocken mit der Markus-Söder-Perücke

Nach der Pause hatte er eine Scheibe Leberkäse mitgebracht aus welcher er mit einer selbst kreierten Gewürzmischung einen "Livercheese Saigon" zauberte, den er dem Publikum in den ersten Reihen zum Probieren anbot.

Einer der vielen Höhepunkte war auch, als Zinner schließlich die Markus Söder-Perücke präsentierte, dieer seit Jahren trägt, um den Landesvater beim Nockherberg zu verkörpern und damit die Bühne rockte.

Mit langanhaltendem Applaus forderte das Publikum schließlich noch einige Zugaben, die selbstverständlich erfüllt wurden. Danach gab der Kabarettist gerne Autogramme oder stand für ein Erinnerungsfoto bereit.

Aus der Donau Post vom 25. September 2019, Text und Fotos von Doris Kröller

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